Schmerzmittel im Vergleich: Was ASS, IBU oder Paracetamol unterscheidet
Ob Kopfschmerzen, Fieber oder Regelschmerzen - bei manchen Personen mehr, bei anderen weniger intensiv ausgeprägt. Oft wird in diesen Situationen zu Schmerzmitteln gegriffen, um Beschwerden zu lindern. ASS (Acetylsalicylsäure), Ibuprofen oder Paracetamol sind dabei die Mittel der Wahl. Was viele jedoch nicht wissen: Alle drei Mittel können die Schmerzen reduzieren, wirken aber verschieden. Das heißt, jenes Präparat, das gegen Kopfschmerzen hilft, muss nicht gleichzeitig gegen Rückenschmerzen wirken.
Kennt man die verschiedenen Wirkweisen, können Komplikationen vermieden werden.
Schmerzmittel im Überblick
ASS, Ibuprofen und Paracetamol sind die drei am häufigsten verwendeten, rezeptfreien Schmerzmittel, die in geringen Dosierungsgrößen und Verpackungen in Apotheken erhältlich sind. Wie wirksam sie sind, hängt letztendlich jedoch von der richtigen Anwendung, der Dosis und der Art und Stärke der Schmerzen ab.
Wichtig: Die Dosis der rezeptfreien Schmerzmittel eignet sich gut für einen kurzzeitigen Einsatz. Die Behandlung sollte in den meisten Fällen nicht länger als drei bis fünf Tage dauern. Halten die Schmerzen an, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Um also die jeweiligen Präparate richtig einsetzen zu können, sollte man wissen, worin sie sich unterscheiden:
- Acetylsalicylsäure (ASS): Unter dem Markennamen ist Aspirin wohl das weltweit bekannteste Schmerzmittel. Der darin enthaltene Wirkstoff wirkt schmerz- und entzündungshemmend, indem es die Freisetzung von Prostaglandin hemmt. Häufig wird es zur Behandlung von Kopfschmerzen, Fieber, Entzündungen und auch zur Prophylaxe eingesetzt. Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte jedoch vorsichtig mit ASS umgehen, da der Wirkstoff die Magenschleimhaut angreifen und Sodbrennen verursachen kann. Zudem wirkt das Präparat blutverdünnend und sollte daher vor Zahnarztbesuchen oder Operationen nicht eingenommen werden bzw. sollte der behandelnde Arzt unbedingt vorab darüber informiert werden, um Komplikationen zu vermeiden. Vorsicht ist zudem auch für Kinder geboten.
- Ibuprofen: gehört zur Gruppe der sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) und wurde früher häufig zur Behandlung von rheumatischen Schmerzen eingesetzt. Die Wirkungsweise beruht darauf, dass zwei bestimmte Enzyme gehemmt und dadurch in das Entzündungsgeschehen und in die Schmerzwahrnehmung eingegriffen wird. Besonders wirksam ist Ibuprofen bei Schmerzen der Muskeln, Knochen und Gelenken, aber auch bei Mittelohrentzündungen oder Erkältungsbeschwerden wird es häufig eingesetzt. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen Magen- und Darmprobleme, jedoch birgt es im Vergleich zu ASS ein geringeres Blutungsrisiko.
- Paracetamol: zählt zur Gruppe der Nichtopioid-Analgetika und wird seit vielen Jahren als Schmerzmittel eingesetzt, obwohl der Wirkmechanismus bis heute nicht vollständig geklärt wurde. Es wirkt jedenfalls fiebersenkend und schmerzlindernd, greift jedoch nicht in den Entzündungsprozess ein.
Anwendung, Wirkung und Einnahmehinweise
Folgender kompakter Überblick soll dabei helfen, die unterschiedlichen Anwendungen und Wirkungen rasch parat zu haben.
ASS (Acetylsalicylsäure)
Anwendung:
- bei leichten bis mäßigen Schmerzen (Kopfschmerzen, Zahnschmerzen),
- Fieber sowie zur
- Thromboseprophylaxe
in niedriger Dosierung.
Wirkung:
- schmerzstillend,
- fiebersenkend,
- entzündungshemmend und
- hemmt die Blutgerinnung
Nicht einnehmen bei Magen-Darm-Geschwüren, Blutgerinnungsstörungen oder bei Einnahme blutverdünnender Medikamente. Vorsicht ist zudem für Kinder geboten!
Ibuprofen
Anwendung: Geeignet bei
- Schmerzen,
- Fieber und
- entzündlichen Beschwerden, wie Gelenkentzündungen oder Rückenschmerzen
Wirkung:
- schmerzstillend,
- fiebersenkend und
- stark entzündungshemmend
Achtung: Nicht auf nüchternen Magen einnehmen. Vorsicht bei Magenproblemen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Nierenschwäche. Ibuprofen sollte zudem nicht mit ASS kombiniert werden, da die Wirkung von ASS als Gerinnungshemmer abgeschwächt werden kann.
Paracetamol
Anwendung: Besonders geeignet bei
- Fieber und
- leichten bis mäßigen Schmerzen (Erkältungskrankheiten, Kopfschmerzen)
Wirkung:
- schmerzstillend und
- fiebersenkend, jedoch
- kaum entzündungshemmend
Wichtig: Überdosierung vermeiden, da die Gefahr von Leberschäden besteht. Bei Lebererkrankungen oder regelmäßigem Alkoholkonsum sollte das Präparat nur mit ärztlicher Rücksprache eingenommen werden.
Alle der oben beschriebenen Schmerzmittel unterstützen bei der Linderung von Schmerzen und Fieber, unterscheiden sich jedoch in ihrem Wirkmechanismus, bei den Risiken und in ihren Einsatzgebieten. Die richtige Wahl hängt letztendlich von der Art der Beschwerden und der jeweiligen individuellen Vorerkrankung ab. Um den passenden Wirkstoff sicher einzusetzen, sollte vorab unbedingt ärztlicher oder pharmazeutischer Rat hinzugezogen werden.
Möchten Sie mehr über die Wirkungsweise der unterschiedlichen Schmerzmittel wissen oder sind Sie unsicher, welches für Ihre Beschwerden das richtige ist? Kommen Sie einfach zu uns in die Apotheke – wir beraten Sie gern.